VDM Verband Deutscher Mineralbrunnen e.V. BDI Bundesverband der Deutschen Industrie e.V.

Programm

Begrüßung und Moderation
13:00 Uhr

Karsten Schwanke

Grußwort
Catrin Schiffer, Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI)

Catrin Schiffer

Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI)

Referentin für Umwelt, Technik und Nachhaltigkeit
 

Teil I
13:05 Uhr
Stand und Perspektiven der Regulierung der Wasserqualität
Der Green Deal – mehr als Klimaziele
Jutta Paulus, MdEP, Die Grünen/EFA

Jutta Paulus

MdEP, Die Grünen/EFA

Kurzvita:

Geboren in Gießen, zog Frau Paulus nach dem Pharmaziestudium in Marburg 1990 in die Pfalz. 1991 gründete sie gemeinsam mit Ihrem damaligen Mann und einer Freundin ein Labor. Anfangs war sie zur Sicherung des Familieneinkommens parallel in der Apotheke tätig, später übernahm sie Qualitätsmanagement und Controlling im Labor in Vollzeit. Im Zentrum Ihrer Tätigkeit standen Chemikalienuntersuchung und -bewertung nach EU-Recht.

Nach 20 Jahren Geschäftsführung schlug Frau Paulus 2012 neue Wege ein, verkaufte ihre Firmenanteile und engagierte sich politisch stärker. So wurde sie 2017 Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Rheinland-Pfalz und ist seit Juli 2019 Mitglied des Europäischen Parlaments.

Kurzbeschreibung des Impulsvortrags:

Der Green Deal wurde von Kommissionspräsidentin Von der Leyen 2019 vorgestellt, unter dem Eindruck der Fridays for Future Bewegung und der Erkenntnis, dass ein Wirtschaften unter Zerstörung der Lebensgrundlagen nicht fortgeführt werden kann.

Das Arbeitsprogramm der Kommission umfasst daher neben der Revision der klimarelevanten Gesetze auch den Zero Pollution Action Plan (Null-Schadstoff-Aktionsplan), der auf die Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit und die Kreislaufstrategie aufbaut und Strategien für eine Transformation von Industrie und Landwirtschaft entwickelt. Mit der Biodiversitätsstrategie soll das Artensterben aufgehalten werden und die UN-Dekade der Wiederherstellung (Restoration) von Ökosystemen wird mit einem eigenen Nature Restoration Plan begleitet.
Diese Vorhaben sollen kurz vorgestellt werden.

Zur Verantwortung für Spurenstoffe – von den ethischen Grundlagen zur Herstellerverantwortung im Wasserrecht
Dr. Jörg Wagner, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU)

Dr. Jörg Wagner

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU)

Kurzvita:

Studiengänge:
Rechtswissenschaft, Volkswirtschaft (Grundstudium), Master of Mediation, Wirtschaftspsychologie (laufend), Promotion im Planungsrecht
 
Berufliche Stationen:

  • Bundesbauministerium (BMBau):
    Raumordnung, Städtebau, Personalwesen
  • Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI):
    Personalchef, IT-Direktor, Direktor Straßenverkehr, Arbeitsdirektor
  • Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU):
    Leiter der Unter-Abteilung Wasserwirtschaft, Bodenschutz und Anpassung an den Klimawandel

Dozent:
Projektmanagement, Führung, angewandte Kommunalpolitik

Aufgaben:
Wasserstrategie, Spurenstoffstrategie, Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel
 
Projekt-Leitungen:
Runder Tisch Diclofenac, AG Herstellerverantwortung, VVV Nitrat-RL, Monitoring Düngeverordnung, Abwassermonitoring Covid 19, Bund-Länderausschuss Nord- und Ostsee, Bodenschutznovelle

Kurzbeschreibung des Impulsvortrags:

Was haben das Whistleblowing von Edward Snowden zu den Überwachungspraktiken der NSA, der Verbraucher-Boykott der Shell-Tankstellen vor 25 Jahren und das Lieferkettengesetz zur Wahrung der Menschenrechte in Entwicklungsländern gemeinsam? Es ging oder geht um Verantwortung, wie der Einzelne, die Unternehmen und der Staat sie wahrnehmen und wie dabei die Rechte der Menschen geschützt werden.

Was aber hat dies mit den Spurenstoffen in Alltagsprodukten zu tun? Nach ihrem Gebrauch landen sie im Abwasser oder Grundwasser und sie können damit das Trinkwasser verunreinigen – vielleicht noch nicht unser Trinkwasser, aber das Trinkwasser unserer Kinder und Enkelkinder. Ein Stakeholder-Dialog, ausgerichtet vom Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt, vereinbart mit Wirtschafts- und Umweltverbänden, sollte den Umgang mit und die Verantwortung für Spurenstoffe klären.

Der Vortrag beschäftigt sich mit diesen Fragen und skizziert einen Weg zur Verantwortungsübernahme für Spurenstoffe vor.

Was fehlt bisher, was brauchen wir Neues? Ein biologisch-ökologischer Blick auf die Umweltrisikobewertung von Spurenstoffen
Prof. Dr. Rita Triebskorn, Institut für Evolution und Ökologie, Universität Tübingen

Prof. Dr. Rita Triebskorn

Institut für Evolution und Ökologie, Universität Tübingen

Kurzvita:

Studium der Biologie und Germanistik an der Universität Heidelberg

  • 1990: Promotion an der Universität Heidelberg zu Wirkmechanismen von Molluskiziden.
  • Nach zweijähriger Post-Doc-Zeit bei den Lonza-Werken Basel/Visp wissenschaftliche Angestellte an den Universitäten Hohenheim und Tübingen.
  • Mehrere Forschungsaufenthalte als Post-Doc am Institut für Ökologie der Universität Lund
  • Nach der Habilitation in Tübingen (1999) Leitung einer eigenständigen Arbeitsgruppe am Institut für Evolution und Ökologie (Bereich Physiologische Ökologie der Tiere).  Seit 2006: Apl. Prof. an der Universität Tübingen
  • Parallel seit 2000 Leitung des Steinbeis-Transferzentrums für Ökotoxikologie und Ökophysiologie Rottenburg, das mit Behörden, Stakeholder und Industrie kooperiert und Forschungsergebnisse transferiert
  • Arbeitsgebiet: Auswirkungen chemischer und nicht-chemischer Umweltstressoren auf aquatische und terrestrische Tiere. Nebenwirkungen von Pflanzenschutzmitteln bei Nicht-Zielorganismen; Biomarker in der Ökotoxikologie; Umweltmonitoring
  • Gremien: Berufenes Mitglied im VDI/DIN Normungsausschuss "Auswirkungen von Umweltschadstoffen auf wild lebende Tiere – Fische", im "Expertengremium zur Bewertung von Spurenstoffen" und in der KBwS (Kommission zur Beurteilung wassergefährdender Stoffe) des Bundesumweltministeriums (BMU); Mitglied in der EU-Arbeitsgruppe Chemikalien zur Ableitung von Umweltqualitätsnormen (UQN); Mitglied im Ausschuss „Toxikologie“ sowie im Lenkungsausschuss der Fördermaßnahme des Bundesministeriums für Bildung und Forschung „Risikomanagement von neuen Schadstoffen und Krankheitserregern im Wasserkreislauf“ (RiSKWa)
  • Ca. 130 wissenschaftliche Publikationen; H-Index: 32

Kurzbeschreibung des Impulsvortrags:

Die Tatsache, dass unser Wasserkreislauf mit einer Vielzahl an Chemikalien belastet ist, stellt das Wasserressourcenmanagement vor neue Herausforderungen. Diese betreffen u.a. die Notwendigkeit, Mischungseffekte von Stoffen, ihre Interaktionen mit Zusatzstressoren, wie der erhöhten Temperatur im Zuge des Klimawandels, die Bedeutung von Transformationsprodukten sowie den Einfluss von Extremwetter auf die Konzentrationen und die Zusammensetzung der Stoffmischungen und ihre Effekte beurteilen zu müssen.

Ins Zentrum rücken hierbei effektbasierte Bewertungsverfahren, die eine faktorenübergreifende Bewertung erlauben. Aktuell initiierte Maßnahmen im Rahmen des Spurenstoffdialogs der Bundesregierung lassen auf eine Reduktion der Stoffeinträge in die Umwelt hoffen. Ihr Erfolg für unsere Ökosysteme muss jedoch langfristig durch Begleituntersuchungen überprüft werden.

Teil II:
13:50 Uhr
Relevante Aspekte für Wasserqualität
Pestizidmischungen auf dem Acker – Diskrepanz zwischen Risikobewertung und Realität
Prof. Dr. Andreas Schäffer, Institut für Umweltforschung, RWTH Aachen

Prof. Dr. Andreas Schäffer

Institut für Umweltforschung, RWTH Aachen

Kurzvita:

Herr Prof. Dr. Schäffer ist Chemiker (1984 Dissertation, Universität Münster) und war Postdoc an der Harvard University in Boston (1984-1986) und an der Universität Zürich (1986-1989). Von 1989 bis 1997 arbeitete er in Basel in der chemischen Industrie als Umweltforscher und ist seit 1997 Professor für Umweltbiologie und Chemodynamik an der RWTH Aachen (www.bio5.rwth-aachen.de). Dort erforscht er mit seinem Team den Verbleib und die Effekte von organischen Fremdstoffen in Boden, Wasser und Sedimenten und Pflanzen.

Kurzbeschreibung des Impulsvortrags:

Pflanzenschutz ist essentiell, aber die Probleme mit dem intensiven Einsatz von Pestiziden sind offensichtlich: Biodiversitätsverlust und Rückstände in Böden und Gewässern in der Agrarlandschaft, auch „neben“ den Äckern, sind dabei die wichtigsten Aspekte.
Ich möchte kurz aufzeigen, dass die Risikobewertung von Pestiziden, also die Untersuchung des Verbleibs und der Effekte, und die Realität im Agrarraum nicht immer übereinstimmen.

Spurenstoffe und Gewässerschutz
Dr. Thomas Kullick, Verband der Chemischen Industrie (VCI)

Dr. Thomas Kullick

Kurzvita:

  • Geburtstag/-ort:
    25. Februar 1964, Hannover
  • 10.1983 – 09.1990:
    Studium der Chemie an der Universität Hannover
  • 10.1990 – 01.1994:
    Promotion am Institut für Technische Chemie der Universität Hannover
  • 03.1994 – 10.1995:
    Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Halbleiter-technologie und Werkstoffe der Elektrotechnik der Universität Hannover
  • 11.1995 – 03.1999:
    Umweltschutzbeauftragter bei der Thyssen Umformtechnik GmbH, Brackwede
  • 04.1999 – 01.2002:
    Umweltreferent bei Gesamttextil – dem Dachverband der deutschen Textilindustrie
  • 02.2002 – 09.2007:
    Störfall- und Umweltmanagementbeauftragter bei der Aurubis AG (ex. Norddeutsche Affinerie AG)
  • Seit Oktober 2007:
    Referent beim Verband der chemischen Industrie zuständig für Boden- und Gewässerschutz

Kurzbeschreibung des Impulsvortrags (gemeinsamer Vortrag mit Herrn Dr. Günter Müller):

Damit unsere Lebensgrundlagen erhalten bleiben und die Versorgung der Menschen mit verlässlichen und risikoarmen Produkten auch in der Zukunft gesichert ist, müssen wir auch 2050 noch in Deutschland produzieren können. Ebenso wie wir die Innovationsfreude der Industrie zur Erreichung der Klimaziele benötigen, kann das industrielle Know-how viel dazu beitragen, eine gute Wasserqualität am Wirtschaftsstandort Deutschland zu erreichen.

Um diese Ziele zu erreichen, müssen Spurenstoffe – die sich wissenschaftlich nachgewiesen negativ auf die Gewässergüte auswirken – reduziert werden. Diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe kann auch mit der Unterstützung der deutschen Industrie gelöst werden. Da eine vollständige Eliminierung der Spurenstoffe im Wasser technisch derzeit nicht möglich ist, muss entschieden werden, welche Stoffbefunde in Gewässern unsere Gesellschaft zur Erhaltung unserer modernen Lebensweise zu akzeptieren bereit ist.

Große Anstrengungen von Industrie und Kommunen bzw. hohe Investitionen in die entsprechende Kläranlagentechnik haben bereits seit den 70iger-Jahren eine deutliche Verbesserung der Gewässerqualität („chemische Qualität“) ergeben. Die deutlichen Reduzierungen bei eingetragenen Schwermetallfrachten und den Nitrat- und Phosphateinträgen haben den Blick auf kleinste stoffliche Befunde von organischen Substanzen −den sogenannten „Spurenstoffen“ − und die Fortschritte bei der chemischen Analytik erst ermöglicht.

Die deutsche Industrie bekennt sich zu ihrer Verantwortung für hergestellte bzw. in Verkehr gebrachte Stoffe. Grundsätzlich müssen im Rahmen des Verursacherprinzips alle verantwortlichen Verursacher einer Umweltbelastung die Kosten für deren Vermeidung oder Beseitigung tragen. Der Eintrag von Spurenstoffen in Gewässer unterliegt unterschiedlichen Kausalketten, es kommen somit verschiedene Verursacher in Betracht.

 

Dr. Günter Müller, Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI)

Dr. Günter Müller

Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI)

Kurzvita:

  • Geburtstag/-ort: 01. Dezember 1955, Lörrach

  • 10.1976 – 09.1983: Studium der Biologie an der Universität Freiburg

  • 10.1983 – 06.1988: Promotion in Molekularbiologie an der Universität Heidelberg

  • 07.1988 – 12.1988: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg

  • 01.1989 – heute: In unterschiedlichen Aufgabenbereichen im Umweltschutz der Bayer AG und der Currenta GMBH & Co. OHG tätig

  • 03.2015 – heute: Vorsitzender des BDI AK Gewässerschutz

     

Kurzbeschreibung des Impulsvortrags (gemeinsamer Vortrag mit Herrn Dr. Thomas Kullick):

Damit unsere Lebensgrundlagen erhalten bleiben und die Versorgung der Menschen mit verlässlichen und risikoarmen Produkten auch in der Zukunft gesichert ist, müssen wir auch 2050 noch in Deutschland produzieren können. Ebenso wie wir die Innovationsfreude der Industrie zur Erreichung der Klimaziele benötigen, kann das industrielle Know-how viel dazu beitragen, eine gute Wasserqualität am Wirtschaftsstandort Deutschland zu erreichen.

Um diese Ziele zu erreichen, müssen Spurenstoffe – die sich wissenschaftlich nachgewiesen negativ auf die Gewässergüte auswirken – reduziert werden. Diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe kann auch mit der Unterstützung der deutschen Industrie gelöst werden. Da eine vollständige Eliminierung der Spurenstoffe im Wasser technisch derzeit nicht möglich ist, muss entschieden werden, welche Stoffbefunde in Gewässern unsere Gesellschaft zur Erhaltung unserer modernen Lebensweise zu akzeptieren bereit ist.

Große Anstrengungen von Industrie und Kommunen bzw. hohe Investitionen in die entsprechende Kläranlagentechnik haben bereits seit den 70iger-Jahren eine deutliche Verbesserung der Gewässerqualität („chemische Qualität“) ergeben. Die deutlichen Reduzierungen bei eingetragenen Schwermetallfrachten und den Nitrat- und Phosphateinträgen haben den Blick auf kleinste stoffliche Befunde von organischen Substanzen −den sogenannten „Spurenstoffen“ − und die Fortschritte bei der chemischen Analytik erst ermöglicht.

Die deutsche Industrie bekennt sich zu ihrer Verantwortung für hergestellte bzw. in Verkehr gebrachte Stoffe. Grundsätzlich müssen im Rahmen des Verursacherprinzips alle verantwortlichen Verursacher einer Umweltbelastung die Kosten für deren Vermeidung oder Beseitigung tragen. Der Eintrag von Spurenstoffen in Gewässer unterliegt unterschiedlichen Kausalketten, es kommen somit verschiedene Verursacher in Betracht.

 

Rahmenbedingungen der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln
Dr. Achim Gathmann, Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL)

Dr. Achim Gathmann

Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL)

Kurzvita:

Dr. Achim Gathmann ist Gruppenleiter des Bereichs Anwendungsgestaltung in der Abteilung Pflanzenschutzmittel des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). Er hat Biologie mit den Schwerpunkten Entomologie, Ökologie, Mikrobiologie und Ingenieurbiologie studiert.
Seine fachlichen Schwerpunkte umfassen Agrarökologie, Pflanzenschutz, die Risikobewertung und das Risikomanagement von Pflanzenschutzmitteln und gentechnisch veränderten Organismen.

Kurzbeschreibung des Impulsvortrags:

Im Impulsvortrag wird kurz in das Zulassungsverfahren von Pflanzenschutzmitteln eingeführt, es werden die rechtlichen Rahmenbedingungen erläutert und die Herausforderungen für die Zulassung im Spannungsfeld von Pflanzen- und Umweltschutz dargestellt.

Einfluss des Klimawandels auf Wasserdargebot und Abwasserbehandlung
Dr. Friedrich Hetzel, Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA)

Dr. Friedrich Hetzel

Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA)

Kurzvita:

Dr. Friedrich Hetzel ist studierter Diplom-Geoökologe und arbeitet seit 2012 für die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V.. 

Als Leiter der Fachabteilung Wasser- und Abfallwirtschaft verant-wortet er unter anderem die Steuerung und Koordinierung von Experten bei der Erarbeitung von technischen Regeln im Wassersektor. 

Zuvor war Dr. Hetzel in beratender Funktion als Leiter des Sektor-vorhabens „Politikberatung Grundwasser – Ressourcen und Management“ für das BMZ tätig und leitete beispielsweise auch ein Wasserbau- und Basisgesundheitsprogramm im Süden Madagaskars für die Arbeitsgemeinschaft Entwicklungshilfe in Köln. 

Zudem war Dr. Hetzel von 2005 bis 2008 Abteilungsleiter bei der GeoInformationsDienst GmbH und verantwortlich für die Koordination, Abwicklung und Bewertung von Auslandsprojekten. 

Kurzbeschreibung des Impulsvortrags:

Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) bringt sich seit langem und auch in ihrem aktuellen Politikmemorandum aktiv in die politische Diskussion zum Klimawandel und zu den erforderlichen Folgemaßnahmen ein. Im Impulsvortrag werden insofern die qualitativen und quantitativen Effekte des Klimawandels auf den Wasserkreislauf – und hier insbesondere die Aspekte der Abwasserbehandlung als Aufgabe der Daseinsvorsorge – dargestellt und diskutiert.

Der Bogen wird hierbei gespannt von der bereits eingetretenen Veränderung des Wettergeschehens, seinem Einfluss auf die Wasserführung und -qualität in den Gewässern, die Auswirkungen auf die Abwasserbehandlung bis hin zu Maßnahmen zur Steigerung der Resilienz der technischen und blaugrünen Infrastruktur zur langfristigen Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen und nachhaltigen Wasserwirtschaft.

Wasserqualität und Klimawandel: Was macht die Schweiz?
Dr. Michael Schärer, Bundesamt für Umwelt (BAFU)/CH

Dr. Michael Schärer

Bundesamt für Umwelt (BAFU)/CH

Kurzvita:

Michael Schärer wuchs an den Ufern des Zürichsees auf und hatte schon damals einen engen Bezug zum Wasser. Er studierte Umweltwissenschaften an der ETH Zürich, wo er auch promovierte. Nach einem zweijährigen Forschungsaufenthalt in England kam er 2005 an das Bundesamt für Umwelt (BAFU/CH). Dort arbeitete er an der Änderung des Gewässerschutzgesetzes zur Elimination von Spurenstoffen aus Kläranlagen.

Heute leitet er die Sektion Gewässerschutz, welche für die Themenbereiche Abwasserentsorgung, Grundwasserschutz und Wasserversorgung zuständig ist.

15:00 Uhr
Paneldiskussion
Dr. Achim Gathmann, Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL)

Dr. Achim Gathmann

Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL)

Kurzvita:

Dr. Achim Gathmann ist Gruppenleiter des Bereichs Anwendungsgestaltung in der Abteilung Pflanzenschutzmittel des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). Er hat Biologie mit den Schwerpunkten Entomologie, Ökologie, Mikrobiologie und Ingenieurbiologie studiert.
Seine fachlichen Schwerpunkte umfassen Agrarökologie, Pflanzenschutz, die Risikobewertung und das Risikomanagement von Pflanzenschutzmitteln und gentechnisch veränderten Organismen.

Dr. Thomas Kullick, Verband der Chemischen Industrie (VCI)

Dr. Thomas Kullick

Verband der Chemischen Industrie (VCI)

Kurzvita:

  • Geburtstag/-ort:
    25. Februar 1964, Hannover
  • 10.1983 – 09.1990:
    Studium der Chemie an der Universität Hannover
  • 10.1990 – 01.1994:
    Promotion am Institut für Technische Chemie der Universität Hannover
  • 03.1994 – 10.1995:
    Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Halbleiter-technologie und Werkstoffe der Elektrotechnik der Universität Hannover
  • 11.1995 – 03.1999:
    Umweltschutzbeauftragter bei der Thyssen Umformtechnik GmbH, Brackwede
  • 04.1999 – 01.2002:
    Umweltreferent bei Gesamttextil – dem Dachverband der deutschen Textilindustrie
  • 02.2002 – 09.2007:
    Störfall- und Umweltmanagementbeauftragter bei der Aurubis AG (ex. Norddeutsche Affinerie AG)
  • Seit Oktober 2007:
    Referent beim Verband der chemischen Industrie zuständig für Boden- und Gewässerschutz
Prof. Dr. Martin G. Grambow, Vorsitzender Bund/ Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA)

Prof. Dr. Martin G. Grambow

Vorsitzender Bund/ Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA)

Kurzvita:

In den Kompetenzbereich von Herrn Prof. Dr. Grambow fällt alles, was mit den beiden großen Allmenden Wasser und Boden zu tun hat, vom Wasser- und Bodenschutzrecht bis zur Gewässerüberwachung, von der Wasserversorgung bis zur Gewässerentwicklung und Hochwasserschutz, dem vorsorgenden Bodenschutz und Altlastenbeseitigung. Er vertritt Bayern in nationalen und internationalen Fachgremien und leitet unter anderem die Flussgebietsgemeinschaft Donau.

Im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit des Bayerischen Umweltministeriums (Technologietransfer Wasser TTW) unterstützt Martin Grambow die Anwendung von deutschem Wasserwissen zu Technologien und Management in internationalen Projekten weltweit. Basierend auf den Erfahrungen seiner umfassenden administrativen Verantwortung in der bayerischen Umweltverwaltung und seiner Lehrtätigkeit führt er einen intensiven Dialog und Austausch mit anderen Umweltverwaltungen, schwerpunktmäßig in Asien.

Martin Grambow ist Mitglied verschiedenster Institutionen, unter anderem der Europäischen Aka-demie der Wissenschaften und deren Steuerungsgruppe der „Internationalen Expertengruppe zur Bewahrung des Erdsystems“ (IESP), er leitet stellvertretend den Beirat des Umweltclusters Bayern, ist Mitglied im Beirat der WasserStiftung Bayern, Vorstandsmitglied der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA), derzeitiger Vorsitzender der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaften Wasser (LAWA) sowie Bodenschutz (LABO). Darüber hinaus ist er Mitglied im internationalen Wissenschaftlichen Beirat (ISAC) der Chinesische Forschungsakademie für Umweltwissenschaften (CRAES).

Martin Grambow hat Bauingenieurwesen studiert. Er promovierte im Jahr 2005 und wurde 2012 von der TU München als Honorarprofessor für Wassermanagement berufen. Dort liest er im Masterstudiengang für Umwelttechnik über internationale Wasserpolitik und Wasserrecht. Schwerpunkt seiner Veröffentlichungen ist die Anwendung der Nachhaltigkeitskriterien auf die Wasserwirtschaft (Integrated Water Ressource Management). Unter anderem veröffentlichte er 2013 „Nachhaltige Wasserbewirtschaftung, Konzept und Umsetzung eines vernünftigen Umgangs mit dem Gemeingut Wasser“. Zuletzt erschien von ihm als Mitherausgeber im Springer Verlag „Sustainable Risk Ma-nagement” (2017).

Ingrid Schmittnägel, Institut ROMEIS

Ingrid Schmittnägel

Institut ROMEIS

Ingrid Schmittnägel hat von 1978 bis 1983 an der TU München Weihenstephan Lebensmitteltechnologie studiert und das Studium mit dem akademischen Grad „Dipl.-Ing. (Univ.)“ abgeschlossen.

Es folgten berufliche Tätigkeiten als Laborleiterin, u. a. an der „Wissenschaftlichen Station für Brauerei“ in München. Seit 1997 ist Frau Schmittnägel für das Institut Romeis Bad Kissingen tätig:  Zunächst war sie als Mitarbeiterin für die Beratung von Betrieben der Mineralbrunnenbranche und Getränkeindustrie bezüglich Qualitätssicherung, Qualitätsmanagement, Lebensmittelhygiene und -sicherheit zuständig bis sie 2001 Geschäftsführerin des Instituts wurde. Sie ist zugelassene Gegenprobensachverständige zur Untersuchung von Lebensmitteln und seit 2016 darüber hinaus Vorsitzende des Kuratoriums der Peter Romeis-Stiftung.

Das Institut Romeis wurde vor mehr als 45 Jahren gegründet, beschäftigt aktuell ca. 50 Mitarbeiter und bietet Labor- und Beratungsdienstleistungen rund um die Qualität von Wasser, Getränken sowie sonstigen Lebens- und pflanzlichen Arzneimitteln an. Das Institut blickt auf langjährige und fundierte Erfahrungen rund um die Qualität von Mineral-, Heil- und Trinkwasser zurück.

Frau Schmittnägel arbeitet seit vielen Jahren im „Arbeitskreis beratende Institute“ und dem "Arbeitskreis Grundlagen des Mineralwassers“ des Verbandes Deutscher Mineralbrunnen (VDM) mit.